Gründung einer Energiegenossenschaft

Biebelried, den 03.03.2012

Sehr erfolgreich lief am 27. Januar die Gründung der Energiegenossenschaft “Friedrich-Wilhelm Raiffeisen Energie Biebelried”. Über 80 Interessierte konnte Versammlungsleiterin Bürgermeisterin Renate zirndt im Kaltensondheimer Feuerwehrhaus begrüßen, von denen 58 als Gründungsmitglieder der Genossenschaft beitraten. In einer kurzen Einführung machte Zirndt noch einmal den Hintergrund für die Gründung dieser Bürgergenossenschaft deutlich: Mit dem Abzug der Amerikaner hat auch die Gemeinde Biebelried eine sogenannte Konversionsfläche. Insgesamt sind es über 50 Hektar Brachland, die bis vor wenigen Jahren von den US-Streitkräften am westlichen Rand des Waldgebiets Klinge genutzt wurden. diese Fläche liegt zwar auf Kaltensondheimer Gemarkung, ist aber im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, kurz BIMA. die Entscheidung über die Nutzung der Fläche liegt zwar im Ermessen der Gemeinde, sie hat die Hoheit über die Bauleitplanung, die Eigentumsverhältnisse werden aber von der BIMA geregelt. Laut einem Gemeinderatsbeschluss will die Gemeinde die Fläche für regenerative Energien genutzt wissen. der Investor muss ein energetisches und steuerliches Konzept zugunsten der Gemeinde entwickeln. zudem müssen die Bürger die Möglichkeit erhalten, sich über eine „demokratische Rechtsform“, zum Beispiel eine Genossenschaft, an dem Projekt zu beteiligen. Zirndt machte deutlich, dass es sehr im Interesse des Gemeinderats liege, die Gründung einer solchen Genossenschaft zu unterstützen, die sich mit einem entsprechenden Konzept an der Ausschreibung der BIMA zur Nutzung des Geländes beteiligen kann. Mehr allerdings kann und will die Gemeinde in diesem Zusammenhang nicht leisten.

Im weiteren Verlauf des Abends informierte Andreas Bauer von Agrokraft in Bad Neustadt, einer Firma, die Konzepte zur Nutzung von Flächen für regenerative Energien in Genossenschaftshand entwickelt, über die Gründung und rechtliche Voraussetzungen solcher Genossenschaften. Agrokraft hat bislang insgesamt 25 Energiegenossenschaften in ihrer Gründung beraten und begleitet. „ohne die Leute vor ort geht gar nichts“, sagte Bauer zur lokalen Verwurzelung solcher Organisationen. denn nur die Beteiligung der Bevölkerung vor ort schaffe auch die nötige Akzeptanz.

Mit ihren Beschlüssen habe die Gemeinde Biebelried, so Bauer, eine „Steilvorlage“ für eine mögliche Bewerbung der neu zu gründen Genossenschaft für die Konversionsflächen geliefert. ob die Genossenschaft bei der BIMA allerdings am Ende zum Zuge komme, könne nicht garantiert werden. Von den 58 Gründungsmitgliedern der Genossenschaft wurde Matthias Manger zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. sein Vertreter ist Rainer Neubert, Schriftführerin Helga Kerwagen. Weitere Mitglieder des Aufsichtsrats sind Dieter Oehl, Ulf Kreuzer, Otmar Wehr und Manfred Krug.

 

Auf dem Bild: Der Aufsichtsrat: Dieter Oehl, Otmar Wehr, Rainer Neubert, Ulf Kreuzer, Helga Kerwagen, Manfred Krug und Matthias Manger (von links) wurden am Freitagabend als Aufsichtsräte der neu gegründeten Energiegenossenschaft Biebelried gewählt.



 

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