Gebrochene Bäume sicher fällen

Biebelried, den 28.12.2012

Mit Fortschreiten des Winters steigt die Gefahr des Schneebruchs. In den Waldbeständen bedingt durch die großen Mengen nassen Schnees brechen Bäume unter der Last ab oder entwurzeln. Sobald es die Witterung zulässt, müssen diese Bäume aufgearbeitet werden. Eine gefährliche Arbeit, die unbedingt in die Hände von Profis gehört! Besonders an- oder abgebrochene Wipfelstücke, die sich im Kronenraum verfangen haben und dort hängen geblieben sind, darf man nicht aus den Augen verlieren. Solche Baumspitzen können jederzeit herunterfallen und so Menschen bei der Arbeit verletzen. „Kontrollieren sie deshalb jetzt den Kronenraum ihres Waldes besonders gründlich, planen sie das Fällen dieser abgebrochenen Bäume sorgfältig und holen sie sich gegebenenfalls Unterstützung bei einem Fachmann“, rät die Land- und forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft (LbG) Franken und Oberbayern betroffenen Waldbesitzern. Waldbauernvereinigungen, Forstbetriebsgemeinschaften oder Lohnunternehmer helfen beispielsweise gerne weiter. Das geringste Unfallrisiko birgt die Arbeit mit einem Harvester. Nur wer genug Sachverstand und die passende Ausrüstung für diese gefahrvolle Arbeit hat und wer sich auch gesundheitlich dazu in der Lage sieht kann die notwendigen Arbeiten selbst ausführen. Für diesen Personenkreis hat die LbG einige Tipps zusammengestellt:

• Arbeiten Sie nie alleine und nie unter hängen gebliebenen Wipfelstücken.

• Sinnvoll und weitgehend sicher ist es, wenn Sie vor dem Fällen die hängen gebliebenen Wipfelstücke durch eine Seilwinde oder einen Seilzug abziehen und zu Boden bringen.

• Wenn die Verbindung zwischen dem Stamm und der geknickten Krone noch stark ist, müssen die Bäume im 90-Grad-Winkel gefällt werden (siehe Skizze).

• Bedenken            Sie, dass sich wipfellose Bäume schlecht umkeilen lassen, da der Schwerpunkt wegen der fehlenden Kronenlast deutlich tiefer liegt. Hier gilt: Bruchleiste belassen und sie vor dem Fällschnitt im Mittelbereich durch einen Herzschnitt zu verkleinern. Verwenden sie dabei mehrere Keile und Nachsetzkeile dass Fällen wird wesentlich sicherer, wenn sie sich eines Seilzuges oder einer Seilwinde bedienen.

• Ein weiteres Problem ist, dass wipfellose Bäume nach dem Fällen häufig zurück schnellen. Legen Sie deshalb die Rückweiche sorgfältig fest, und sorgen sie dafür, dass sie frei von Stolperstellen ist, so dass sie unmittelbar nach dem Fällschnitt zurücktreten können. Fällen sie wipfellose Bäume nach Möglichkeit auch nicht über Stämmen oder über andere Hindernisse. Durch Schneedruck gebogene Bäume platzen beim Fällen mitunter auf und gefährden den Motorsägenführer. Die gründliche Beurteilung der Druck- und Zugverhältnisse am noch stehenden Stamm ist deshalb unerlässlich. Wählen sie immer die sicherste Fällmethode und sorgen sie auch hier dafür, dass der Motorsägenführer schnell zurückweichen kann.

 

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